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Sonntag, 5. Januar 2014

Der Wahnsinn nimmt kein Ende

20.09.2013

Hallo alle miteinander,
nun habe ich mich schon 11 Tage nicht gemeldet…Tja, was ist hier so passiert? Ich habe viel in der Bar gearbeitet, oft Abends raus gewesen und ein Auto gekauft.

Aber der Reihe nach:

Nachdem die ersten zwei Wochen in Sydney und im Surfcamp total vielseitig und aufregend waren, wurde es in Cairns ziemlich ruhig. Die Jobsuche verlief täglich erfolglos und ich hatte das Gefühl hier meine Zeit zu vergeuden und nicht weiter zu kommen, daher habe ich schweren Herzens beschlossen meine Truppe hier zu verlassen und weiter zu ziehen. Ich kann und möchte auch nicht immer Rücksicht auf alle anderen nehmen…so schade es ist, da wir uns alle wirklich ans Herz gewachsen sind, aber bei einer Gruppe von 7 Leuten ist es generell schwierig irgendwie zusammen zu kommen. Jeder braucht einen Job und von daher wäre es quasi unmöglich, dass wir alle gemeinsam arbeiten und danach weiter reisen.

Jedenfalls habe ich dann eine Anzeige bei Gumtree (sowas wie Ebay Kleinanzeigen) geschaltet auf der Suche nach Reisepartner… darauf hatten sich dann auch ein paar Leute gemeldet.
Schließlich habe ich mich mehrmals mit einem anderen deutschen getroffen und wir haben halt darüber gesprochen, was wir von der Reise erwarten, welche Interessen wir haben usw…nunja, wir haben dann spontan beschlossen, dass wir ja gemeinsam weiterziehen können. 
Da wir beide gerne mit einem Campervan reisen würden, da man einfach viel flexibler ist und oft Geld für die Unterkunft spart, machten wir uns auf die Suche nach einem neuen Fahrbaren Untersatz. Unterm Strich ist der Kauf bei einer Reise von mindestens 3 Monaten günstiger als zu Mieten, da momentan die Preise in die Höhe schießen, weil alle Reisen möchten, der Frühling anfängt und also die Hauptsaison beginnt… den günstigsten Van zum mieten lag bei 59$ am Tag + Versicherung.

Natürlich wäre man damit auf der sichereren Seite was Reparaturen angeht – ich habe es aber mal grob durchkalkuliert – haben uns schließlich für einen Kauf entschieden.

Eure Bedenken sind auch meine Bedenken – wir kennen uns nicht lange, was ist wenn wir nach paar Wochen/Monaten merken, dass es einfach nicht passt? Tja, darüber haben wir auch gesprochen…dann muss halt eine Lösung gefunden werden…das Auto wird verkauft oder der andere Ausbezahlt… aber man kann nie planen was kommt und wie sich etwas entwickelt…so ist das Leben nunmal ;-)

Parallel zu der ganzen Reisepartner-Auto-Geschichte musste ich meine Arbeit an der Bar antreten…

Der „Chefin“ des Hostels hatte ich vorher gesagt, dass ich ca 3-4 Wochen bleiben werde.
Die erste Schicht lief ganz gut…klar, ich kannte die Preise und die Kasse nicht, aber das war kein großes Problem – ich bin ja aufnahmefähig ;-)

In der ersten Woche hatte ich ganz gute Schichten, wir Backpacker müssen 21 Stunden in der Woche arbeiten für die Unterkunft… nun musste ich Erin, der „Chefin“ (Man kennt ihre tatsächliche Funktion hier eigentlich nicht – sie hat halt angeblich irgendwas zu sagen) direkt nach meiner ersten Schicht mitteilen, dass ich doch nur noch die nächste Woche bleibe, da ich halt weiterziehen möchte.

Die Information fand die Gute gar nicht cool und war mehr als sauer, da ich ja vorher sagte, dass ich ca. 3-4 Wochen bleiben werde.  Sie plapperte dann irgendwelchen Kauderwelsch in Ihren Bart und ließ mich an der Rezeption stehen. Achso – das ist ja dann was für mich!

Ich habe ihr dann schließlich verklickert, dass wir alle hier nur Reisende sind und dass Pläne sich nunmal ändern, zumal hier genug Leute sind, die auf der Warteliste stehen und sich um die Jobs hier reißen. Sie sollte sich mal nicht ankacken…wir bekommen kein Geld dafür und ich denke es gibt schlimmeres.

Ok, nachdem die Sache dann geklärt war hatte ich in der ersten Woche noch gute Schichten und hatte viel Spaß an der Bar, Abends gibt es eigentlich immer irgendwelche Specials, wie z.B. Killer-Pool-Billiard, Quiznight, Beerpong Wettbewerb usw… da kann man immer 50$ Gutscheine für Getränke gewinnen… an diesen Abenden war die Bar auch immer gut gefüllt.

Nun bekam ich aber den Plan für diese Woche – man merkt, Erin war immer noch angepisst – ich hatte schön die Tagesschichten von 12-18 Uhr Montag, Dienstag, Mittwoch und Donnerstag von 6-9…toll! Meine Barkollegen hatten sich natürlich gefreut, die Tagesschichten sind ätzend. Mir wurde aber auch von allen recht gegeben, normalerweise hat man nur 1x die Woche die Tagesschicht. Ich war bedient!
 
Tagesschichten sind echt ätzend hier…man steht die ganze Zeit rum, bis 5 Uhr kommen so gut wie keine Kunden, da es ab 5 Uhr halt erst Essen gibt. Also stand ich da jeden Tag und habe zugesehen, wie alle anderen in den Pool springen und sich einen schönen Tag machen. Der Witz ist, dass eine Kamera auf die Bar gerichtet ist und Erin dann gerne auch mal anruft und einem verklickert, dass es nicht erlaubt ist für das Barteam Cola oder andere Softdrinks zu trinken… lediglich Leitungswasser ist in Ordnung – ist für jeden frei! Ich habe mich echt selbst ausgelacht…. Wo war ich hier gelandet?!

Und dann kam Paul! Paul ist der Chef der Bar und ist halt nur tagsüber da…er rennt nur von A nach B und man kann ihm wirklich nichts recht machen… Es war meine erste Schicht alleine und was weiß ich denn, was die Tagesschicht so zu tun hat? Die Getränke zum Cocktails mischen oder der harte Alkohol muss halt rausgestellt und präsentiert werden… und zwar in  einer ganz bestimmten Reihenfolge nebeneinander… Achso – ist ja schön & gut, aber diese Reihenfolge kenne ich leider nicht… der Witz ist, dass Paul es jeden Tag auch immer anders hinstellt!
Ich habe mal darauf geachtet, weil ich es ja nie richtig gemacht habe und er mich dann immer korrigieren musste… Die Flaschen standen jeden Tag anders… was soll man dazu noch sagen?! 

Es waren einfach seeeeeeeeehr viele kleine & große Sachen die vorgefallen sind…und ich kann guten Gewissens behaupten, dass Paul einfach ein Arsch ist! Natürlich mache ich auch Fehler, ist auch unvermeidbar wenn man so gut wie nicht eingearbeitet wird oder niemanden hat, den man fragen kann, da die Tagesschicht halt alleine dort rumhängt. Aber man kann mit mir im vernünftigen Ton sprechen und es mir erklären! 

Da kam Erin wieder ins Spiel: Um 17 Uhr werden 3 Fackeln, die irgendwo im Busch am Pool stehen, angezündet. Ich habe vorher niemals auf diese Fackeln geachtet, geschweige denn hat es mir jemand gesagt. Wie auch immer… 
Erin ruft  bei mir an der Bar an und erzählte mir mit ihrem ekeligen Akzent unverständliches Zeug. Ich finde es immer noch recht schwierig jemanden am Telefon zu verstehen…Ich habe schließlich 2x nachgefragt was sie mir sagen möchte, da hat sie einfach aufgelegt! 
Ooooh Freundin, nicht mit mir! Dann kam sie zur Bar gerannt und deutete mit ihrem Finger die ganze Zeit Richtung Pool und redete auf mich ein. Da habe ich sie erstmal gefragt wie alt sie ist. 21? Ach, da bist du also so alt wie ich. Und du möchtest mich jetzt zu Recht weisen?!
Erstens: Man legt nicht einfach am Telefon auf! Zweitens: der Ton! Sprich vernünftig mit mir, ich bin kein kleines Kind! Drittens: Englisch ist nicht meine Muttersprache und wenn ich etwas nicht verstehe, tut es mir leid, aber man kann es mir gerne ruhig und sachlich erklären!!!

Tja, ihr könnt euch vorstellen wie gut Erin und ich uns verstehen :-D

Jedenfalls waren wir beide immer noch auf der Suche nach einem Auto und hatten mehrere Termine mit Verkäufern vereinbart… Es war immer sehr spaßig, da der erste Shuttlebus in die Stadt um 10 Uhr fuhr, wir um halb 11 die Besichtigung hatten und ich dann 40 Minuten strammen Schrittes zurück zum Hostel laufen konnte, da um 12 meine Schicht anfing… 3 Tage hintereinander… 

Meine erste Fahrt auf der „falschen Straßenseite“ war schon spektakulär… bei der ersten Besichtigung durfte ich dann mal fahren… Obwohl das Auto eigentlich schon von vorn herein für mich nicht in Frage kam, da es zu viele Mängel hatte. Es ist schon seeehr ungewohnt im Linksverkehr, aber ich denke man gewöhnt sich daran.
Wir haben uns schließlich noch 2 Vans angeguckt und ein 4WD – also ein Auto mit Allradantrieb.

So und nun sind mein „Travelmate“ und ich stolze Besitzer eines  98er Mitsubishi Challenger!!!

Die Uschi, wie wir den Namen liebevoll vom Vorgänger übernommen haben, hat zuschaltbaren Allrad-Antrieb, 3.0 Liter V6 Motor und 177 PS unter der Haube...und Automatik!

Der Vorgänger hat sich hinten ein Bett vom Schreiner anfertigen lassen und halt super ausgestattet…
Gestern haben wir dann einen Großeinkauf gestartet…neue Bezüge für die Matratze, neue Decken, neue Kochutensilien etc… wir wollten nicht die abgeranzten Pfannen und Becher von den Vorgängern benutzen und es ein bisschen aufpeppen… alte Klappstühle raus, neue Campingstühle & Tisch rein  und und und…

Morgen möchten wir unseren ersten Road Trip starten…Ziel ist Cap Tribulation. Ein Ort an dem der Regenwald auf das Great Barrier Reef trifft.

Also jetzt geht das Abenteuer wohl erst richtig los…auf dem Weg die Ostküste runter müssen wir natürlich nach Jobs Ausschau halten…der Uschi-Kauf hat jetzt natürlich erst einmal ein großes Loch in unseren Geldbeutel hinterlassen!

Aber ich hoffe, dass wir ohne großartige Probleme und Reparaturen die nächsten Monate mit der Uschi gut klarkommen.

Das war im Grunde meine letzten 2 Wochen hier…die ganzen Partynächte brauche ich nicht großartig erwähnen, ich denke Bilder sagen mehr als Tausend Worte ;-)

Ich werde versuchen euch zeitnah auf dem Laufenden zu halten – je nachdem wie die Internetverbindung es zulässt :-)
 Jenga im Riesenformat :-)


 Ladies night ;-)







 Wieder einmal ein paar lustige Partyspiele... @Mission Monday










Jeder kennt das Spiel "Reise nach Jerusalem"... abgeänderte Regel: Wenn du rausfliegst hast du die Chance ein Kleidungsstück auszuziehen und im Spiel zu bleiben...
...das ließen sich die Leute nicht zweimal sagen...


 Mein Zimmer - eine Wäscheleine 


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