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Sonntag, 5. Januar 2014

Farmjob als Erntehelfer

31.10.2013


Hallo alle miteinander, 

da bin ich mal wieder…!

Die letzten zwei Wochen waren mehr als unspektakulär. Wir haben einen Farmjob als Erntehelfer ergattert und sonst nur die Zeit totgeschlagen, aber mal vom Anfang:

Nachdem Andy und ich eine weitere Nacht im Auto an einem BBQ-Platz verbrachten, konnten wir den Tag darauf auch in das Hostel einziehen, in dem die anderen beiden einen Job bekamen. Mick, der Hostelbesitzer hatte sich umgehört und für Andy und mich auch noch einen Farmjob ergattern können. Am nächsten Morgen ging es dann auch schon los. Andy und ich wurden einer anderen Farm zugewiesen, als der Rest der Truppe, dort ging auch alles drunter und drüber. 



Wir mussten keinerlei Papierkram ausfüllen oder sonstige Formalitäten klären – also Schwarzarbeit!

Naja, erst einmal besser als nichts. Am ersten Tag sind wir morgens um 05:15 zu der Farm losgefahren, um 6 war Dienstantritt. Auf dem Tagesplan standen Chili und Paprika pflücken.

Wäre alles halb so wild gewesen, wenn denn etwas zum Pflücken da gewesen wäre…da die Saison so gut wie vorbei ist, waren wir quasi nur da um das vergammelte und vertrocknete Zeug aus den Büschen zu zupfen, da die Felder dann brach gelegt werden. Das doofe daran ist, dass man nach Menge bzw. Eimern bezahlt wird und da man von 10 Chilis die man angefasst hat vielleicht eine in seinen Eimer werfen konnte, wurden wir dementsprechend nicht reich damit. Unterm Strich – totale Abzocke!

Pro 30 Liter Eimer Chili, bekamen wir 5$. In 8 Std haben wir gerade mal jeder 4 Eimer vollbekommen – Traurig! Dann ging es weiter zu den Paprika – dort dasselbe Bild. Überall nur vergammelte Paprika…da mussten wir 40 Liter Eimer voll machen. Bei den Paprika bekommt man pro Eimer allerdings nur 1$. Naja, Spaß hat das auch nicht gemacht…such mal grüne Paprika in einem grünem Busch vermischt mit Wildwuchs…man hängt mit dem kompletten Oberkörper dort drin, die Sonne knallt einem auf den Rücken und es macht bei aller Liebe echt keinen Spaß. Unterm Strich haben wir am ersten Tag in 10 Std pflücken ca. 50$ verdient.  Von dem wirklich hart erarbeitetem Geld haben wir uns erst einmal Magnesiumtabletten geholt – wir hatten Körper! Rücken, Füße, Handgelenke, …alles tat weh. 
 
Das Spielchen haben wir dann 3 Tage mitgemacht und dann beschlossen bei dieser Abzockerfarm nicht mehr weiter zu machen. Mick besorgte uns dann einen Job auf einer anderen Farm, da wo das halbe Hostel auch arbeitet…und siehe da, es lief von Anfang an schon viel seriöser ab.

Erst einmal mussten die Formalitäten geklärt werden, Visum, Steuernummer, Reisepasskopie, australische Bankverbindung etc…so wie es sein sollte.

Dann ging es auch schon los. Die Arbeit ist an sich komplett dasselbe - Paprika pflücken.
Dort war gerade aber mal „first pick“, also es wurde erst einmal geerntet und nicht wie vorher schon 7x abgeerntet. Es gab also noch einiges zu holen. Pro Eimer bekamen wir dort auch 1$, die Schmerzen im Körper waren auch die gleichen, nur der Verdienst war besser. Am ersten Tag verdiente ich in 8 Std schon 110$. Die Topverdiener sind die Asiaten, die sind wie Maschinen, die machen am Tag locker ihre 250 Eimer.

Feierabendbier nach dem letzten pickday.
Nach 3 Tagen war dort allerdings auch der letzte Tag, da die Paprikasaison nun vorbei ist. In den 3 Tagen auf dieser Farm habe ich ca. 25.000 Paprika gepflückt…ich kann es nicht mehr sehen und vor allem nicht mehr riechen! Dieser Paprikageruch mit den Pestiziden…naja es ist ja jetzt erst einmal vorbei. 

In dem Kaff namens Bowen in dem wir gefangen sind wird man echt träge. Hier gibt es NICHTS zu tun. Es ist sterbenslangweilig hier und da wird die Laune auch nicht besser – so hatten wir uns alle unser Abenteuer nicht vorgestellt. Generell ist  eigentlich alles anders als man es sich vorgestellt hat und die letzten 2 Wochen hier haben die Erwartungen bei aller Liebe in keinster Weise erfüllt – im Gegenteil! 

Aber dann gibt es diesen Moment, diesen einen Moment wenn man sich mal in sein eigenes Auto setzt und ein paar Minuten rausfährt. Die Küstenstraße entlang mit dem Sonnenuntergang am Horizont, das Meer vor der Nase und keiner Menschenseele die dir grad auf die Nerven gehen kann – da weiß man wieder, wieso man hier ist und das ganze Vorhaben gestartet hat – um sowas zu sehen und die Freiheit zu Leben. Das macht die blöden Erfahrungen wieder wett… Es gibt so viele Surreale Momente hier in dem einen bewusst wird, was hier eigentlich abgeht. Du sitzt in deinem eigenem Auto, bist auf der anderen Seite der Erde und in der totalen Zivilisationslosigkeit und erlebst etwas total geiles und denkst dir nur „Waaaaaaaas geht denn jetzt ab?!“ So soll es sein!

Genug jetzt von der Gefühlsduselei, nach 5 Wochen Road Trip war es mal wieder an der Zeit raus zu gehen und ein bisschen zu Feiern. Da kam es doch ganz gelegen, dass hier in Bowen eine Dorfdisco ansässig ist, die wir dann direkt mal mit dem halben Hostel unsicher machten. Wenn ich Dorfdisco sage, dann meine ich das auch so…egal, wir hatten eine Menge Spaß und einen richtig witzigen Abend, der um 0 Uhr abrupt endete – um Mitternacht macht der Laden einfach mal dicht! Darauf war ich nicht eingestellt – ich kam doch gerade mal in Stimmung. Naja alle Mann zurück ins Hostel und dort weitermachen. Nach einer guten halben Stunde hörten wir, dass es 2 Straßen weiter noch ein Laden gibt, der noch auf hat – also alle Mann los!
 
Es war ein Raum mit einer Theke drin, Tische an die Seite geschoben und ein Typ, der sich als DJ versuchte…besser als nichts. Um 2 war dann aber endgültig Ende und Bowen konnte wieder in Ruhe weiter langweilig sein. Aber egal, der Abend war echt witzig und das haben wir alle mal wieder gebraucht! Ich weiß nicht wann ich das letzte Mal 5 Wochen am Stück nicht Feiern war? Das ist definitiv schon einige Jahre her ;-)



Whitehaven Beach - es wird genial :-)
Wie es nun weitergeht? Nächste Woche machen wir eine 2 Nächte/3 Tage Segelbootstour zu den Whitsunday Islands.  19 Leute aus unserem Hostel haben sich angemeldet und es wird bestimmt der Wahnsinn, denn was man so hört sind die Whitsundays wohl das Paradies auf Erden und der inbegriffene Whitehaven Beach gilt als einer der weißesten Strände der Welt…ich bin gespannt und freue mich riesig. Hoffentlich klappt es alles so, da ich gehört habe dass ein paar Leute, die noch auf einer anderen Farm arbeiten, kein Frei bekommen und das wäre sehr schade.
 

Ich freue mich einfach nur darauf, endlich mal wieder raus zu kommen und etwas zu erleben, deshalb bin ich nämlich eigentlich nach Australien gekommen – ich wollte hier nicht versauern.

Danach geht irgendwann die Mangosaison los, die möchten wir gerne noch mitnehmen. Bei der Mango Ernte wird man wohl nach Stunden bezahlt, was schon mal viel angenehmer ist. Mango pflücken soll allerdings sehr unangenehm sein, da die Pflanzen eine Säure absondern von der man ganz schlimmen Ausschlag und Allergische Reaktionen bekommt. Mick hat uns schon Sicherheitsvorkehrungen geschildert um das Risiko ein wenig zu mindern…schauen wir mal wie es so läuft. 

Tja, das waren eigentlich so die letzten zwei Wochen hier in Bowen…im Grunde nur gearbeitet und sonst nichts gemacht. Nach unserem Bootstrip werde ich wieder berichten…es wird bestimmt ein feucht-fröhlicher Spaß ;-)

Bis dahin, friert mir nicht zu sehr im guten alten Deutschland. Ich werde mich jetzt mal mit Sonnencreme einreiben…ich möchte ja keinen Sonnenbrand bekommen :-P




Familienesssn
BBQ am Strand




prüfender Blick unter die Uschi - soweit alles Ok.







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kleiner Hai..düm düm

















Glückwunsch, Ihr Fahrzeug ist abgeschlossen. Viele Grüße, Ihre Polizei.








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