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Sonntag, 5. Januar 2014

Letzten Tage in Townsville - weiter nach AYR und BOWEN

16.10.2013

Hallo liebe Besucher,

nun habe ich mich schon eine Weile nicht gemeldet, das liegt daran, da einfach nichts spannendes passiert ist, aber ich berichte trotzdem mal ein bisschen von den letzten zwei Wochen. :-)

Nach unserem ersten Job bei der Reinigungsfirma, warteten wir die nächsten Tage vergeblich auf weitere Aufträge, die leider ausblieben. Wir campten auf unserem Rastplatz namens Alligator Creek (30km weg von Townsville) und verbrachten die Tage damit DVD zu gucken, Wäsche zu waschen und einfach nichts zu tun. 

An einem Abend kam eine Truppe in einem „Magic Bus“ an. Es ist ein alter, abgeranzter, lila Bus in dem keine Sitze sondern einfach nur Matratzen liegen. 22 Leute reisen damit und teilen sich einfach nur die Spritkosten. Mit denen haben wir dann einen richtig witzigen Abend mit Trinkspielen verbracht. Der Platz war danach das reinste Chaos, aber wir hatten Spaß ;-)

Auf Dauer wurde es aber schon ziemlich langweilig, also beschlossen wir knappe 30 km in die Stadt zu fahren und uns dort ein Plätzchen zu suchen, sodass man wenigstens zentral ist und mal raus gehen kann… gesagt, getan. 

In Townsville „Downtown“ ließen wir uns mal wieder am Strand nieder…leider wurden Max & Andy, unsere zwei „Schlafsackcamper“, nachts unsanft vom Rasensprenger geweckt  - also verbrachten die beiden die restliche Nacht mal wieder auf unseren Vordersitzen. Am nächsten Morgen fiel uns auch auf, dass dieser Platz ein gern besuchter Hundestrand ist und unzählige Menschen mit ihren Vierbeinern an uns vorbeiliefen…bisschen doof.

Also brauchten wir einen neuen Platz, einen an dem Camping erlaubt & kostenlos ist… quasi unmöglich in Townsville. Wir fuhren ein paar Minuten abseits der City über eine Offroad-Strecke, durch Wasser und über Hügel (definitiv gut unsere Allrad-Uschi zu haben) und fanden auch ein wunderschönes Plätzchen direkt an einem Fluss. 
 
Nachdem alles ausgepackt wurde, holte ich noch unsere zwei Mädels Gianna & Isa ab, mit denen wir uns verabredeten, da wir mal gemeinsam Campen wollten. Die beiden waren vorher im Hostel in Townsville und wollten sich mal ein paar Dollar für die Unterkunft sparen. Da wir noch ein Zelt im Angebot hatten, taten wir uns nun zu 6. zusammen. 

Unser Platz war echt geil…ein paar Mal kamen Aussies vorbei die an dem Fluss angeln waren und erzählten uns, dass wir wirklich vorsichtig sein sollen, da es dort wirklich Krokodile gibt und das Wasser nachts steigt und dann alles überflutet wird…naja, es war alles schon ausgepackt, also blieben wir erst einmal.

Wir erkundeten ein wenig die Gegend, die Angel wurde ausgeworfen und ein netter Abend konnte beginnen…wenn da doch bloß nicht diese Sandfliegen wären!!!
Sandfliegen sind ganz schreckliche Viecher… sie sind gaaaanz klein, auf der Haut sehen sie eigentlich nur aus wie Staub oder Dreck…und davon schwebten Tausende um uns herum, man hört & sieht sie aber nicht, wird man aber einmal gebissen, hat man erst einmal ein paar Tage Spaß daran.

Später am Abend, nachdem wir gekocht hatten und uns unterhielten, fiel uns auf, dass das Wasser wirklich um gute 1 ½ Meter extrem gestiegen war… 
Die Aussies erzählten uns vorher, dass das Wasser ab 23 Uhr wieder zurück geht…wir hatten schon 23 Uhr durch, also dürfte da auch nix mehr kommen, dachten wir uns. Glück gehabt, es stieg auch nicht weiter. Es hätte sehr spaßig werden können, wenn von jetzt auf gleich unser ganzes Camp zusammengepackt, Zelte abgebaut und 6 Leute samt Rucksäcke in unseren quasi Zweisitzer hätte gequetscht werden müssen.

Am nächsten Morgen schauten wir uns alle nur noch ungläubig an – jeder war restlos zerstochen von diesen Sandfliegen. Am Anfang waren es nur rote, juckende, kleine Punkte…später am Tag schwellten diese aber enorm an… es juckt übrigens immer noch!
So schön dieser Platz auch war, (leider ohne Toilette und Dusche – irgendwo im Nirgendwo) wir wollten dort nicht bleiben, wir wären aufgefressen worden von diesen Viechern.

Also zurück nach TownsvilleCity, dieses Mal an ein anderes Strandstück - mit Toilette :-)
Wer hätte es vermutet, aber die Nacht sah auch wieder sehr entspannt aus…Sprenkleranlage wurde angeschaltet und 4 Leute saßen nun draußen im kühlen Nass…also wieder zwei auf die Vordersitze geschnallt, die beiden Mädels sich im Zelt verbarrikadiert. Riesenstimmung!

Am nächsten Morgen kam Security und verscheuchten uns, da Camping dort nicht gestattet war, naja Pech gehabt.

Die Mädels beschlossen weiter zu ziehen, da sie in einem Working Hostel angenommen wurden. Wir Jungs fuhren wieder zurück auf unseren Rastplatz 30 km weg von Townsville, dort hatten wir wenigstens alles was wir brauchten...nur kein Handynetz.




Die nächsten Tage waren unspektakulär…nichts erlebt und nur auf einen Anruf von unserem Job gewartet. Schließlich beschlossen wir auch weiter zu ziehen und kündigten in der Reinigungsfirma. 

Die nächste Stadt auf der Route war ein kleines Nest namens „Ayr“ – (das „R“ ist stumm – also quasi „EY“). Dort ließen wir uns auf einem Rastplatz nieder. Ich hatte noch nicht ganz eingeparkt, stand schon ein netter Typ in den 50ern neben unserem Auto und fing an mich zuzutexten…nicht ganz eine Minute später stand ich auch in seinem Van… 

Der Typ hieß Terry, war 55 und seit dem er 15 ist, reist er durch Australien und macht Gelegenheitsjobs, also ein Lebenskünstler. Er lebt in seinem Van und hat alles was er braucht. Er kochte uns einen richtigen Kaffee (den ersten seit 8 Wochen!) und wir ließen uns nieder… es stand ein langer Abend an, der Mann hatte einiges erlebt und zu erzählen ;-)

 


Die nächsten zwei Tage machten wir uns auf Jobsuche, da Ayr und Umgebung viele Farmen zu bieten hat…unsere beiden Mädels Isa & Gianna waren auch in Ayr und wir trafen uns mal wieder zu einem entspanntem und lustigen Abend. Sonst waren wir nur einkaufen und kochten und ich habe mir den Luxus gegönnt und einen Joghurt gekauft...es war der Wahnsinn! Nach 2 Monaten einen Joghurt essen, traumhaft. Joghurts sind schweineteuer hier, da zahlt mal für einen Joghurt auch gut & gerne mal 3$.

Da in Ayr die Jobsuche auch mal wieder erfolglos verlief, da alle Farmen & Working Hostels voll sind, klapperten wir telefonisch schon mal die Working Hostels der nächsten Stadt ab.

Kurz zur Erklärung: Working Hostels sind Hostels die Farmarbeit vermitteln. Man zahlt einen wöchentlichen Beitrag für die Unterkunft und den Transport zu den Farmen und im Gegenzug vermitteln sie einem einen Farmjob, sofern welche vorhanden sind. Ich habe schon viele echt miese Geschichten über die Ausbeutung von Working Hostels gehört & gelesen, da man oft immer vertröstet wird, da keine Arbeit da ist und man sich dumm & dämlich für die Unterkunft zahlt.
 


Schließlich fanden wir ein Working Hostel in Bowen, welches noch zwei Plätze frei hatte. Es wurde nicht lange überlegt – auf nach Bowen!!! Bowen ist die nächste Stadt auf der Karte nach Ayr und nach guten 1 ½ Stunden waren wir auch schon dort angekommen. 
Vorab losten wir aus, wer von uns vier einen der beiden Jobs ergattert: 
Die Gewinner waren Max & Max ;-)



Mick, der Besitzer des Hostels war bisher sehr freundlich und bemüht sich darum, für mich und Andy auch einen Job zu ergattern. 

Andy und ich ließen uns nun die letzte Nacht auf einem Parkplatz am Strand nieder und fielen todmüde ins Bett und schliefen sofort ein… plötzlich klopfte es an der Scheibe…ich habe keine Ahnung wie lange es klopfte, da ich das Klopfen erst in meinen Traum eingebaut hatte. Jedenfalls wachte ich auf, zog den Vorhang beiseite und blickte in fremde Augen. 
Der gute Mann erzählte mir irgendetwas und schob eine Karte durch das Fenster… im Halbschlaf und ohne Licht konnte ich nur erkennen: „NO CAMPING…200$ Strafe“! Alles klar, wir sind weg!

Schließlich habe ich mich nach vorne auf den Fahrersitz vorgekämpft und schon düsten wir los, in Boxershorts und Socken :-D 

5 km weiter gab es am Highway einen Rastplatz, dort war Camping auch nicht erlaubt, aber das war erst einmal zweitrangig. 
Da es seeeeeeeehr warm und stickig werden kann im Auto, lassen wir immer ein Stück die Fenster auf. Diese Nacht hat es allerdings geregnet, bisschen doof gelaufen. Naja, nun sitzen Andy & Ich in der städtischen Bibliothek und ich schreibe diese Zeilen… wir sollten uns wohl mal um einen Schlafplatz für die Nacht kümmern ;-)

Vielleicht bekommen wir ja auch noch kurzfristig einen Farmjob hier, das wird unglaaaaaaaaublig hart werden…wir werden sehen, bis dahin :-)


Jobsuche macht keinen Spaaaaaß
Netten Abend mit Terry verbracht :-)

 
Sonnenaufgang




Brush-tailed-Possum
Camp im "outback"


Autowracks im Nirgendwo




Sandflies-Bisse :-(

Backpackerdusche
gemeinsames Dinieren :-)







Fleeeeeeeeeisch!!!
Motivation beim Kochen
Didgeridoo

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