Hallo zusammen,
nun habe ich mich schon einen Monat nicht gemeldet…das liegt
in erster Linie daran, dass unser freies Internet abgestellt wurde und es nur
noch an 2 Orten in Bowen WLAN gibt (grottenschlecht und sau teuer) und
andererseits, da in den paar Wochen so gut wie nichts ereignisreiches geschehen
ist.
Seit unserem Bootstrip Anfang November warteten wir alle
darauf, dass die Mango Ernte endlich losgeht. Unser Hostelmanager Mick, der uns
die Jobs vermittelt, vertröstete uns immer auf die nächsten Tage/Woche. Nach
einer Weile waren alle nur noch sauer und keiner wollte mehr warten und
weiterreisen, da wir natürlich unsere Miete wöchentlich (180$) weiter zahlten
und wir alle unsere Zeit hier vergeudeten. Eines Abends wollte er unsere
Gemüter mal ein wenig beruhigen und zettelte eine Hostelparty an. Er kaufte
Pizza, Bier, Wein und Tequila für alle und fing an uns systematisch abzufüllen
– schließlich haben wir noch ein paar Runden Flunkyball gespielt und hatten
einen richtig geilen Abend.
Lagerfeuer am Strand |
Die Wochen vergingen eigentlich wie im Flug, obwohl man den
ganzen Tag nicht viel gemacht hat. Einen Abend waren wir mit 14 Leuten am Kings
Beach und haben dort ein Lagerfeuer samt Gitarre und Stockbrot gemacht, verschiedene
Geburtstage gefeiert, die Goon Challenge absolviert, viele Tage mit Filme
gucken verbracht, dem Hostelchef auf einer Baustelle geholfen und und und.
Tagesausflug im Flussbett |
Tagesausflüge haben wir auch unternommen, mal auf einen Berg raufgeklettert, mal weiter rausgefahren und einen Wasserfall gefunden, einen Abend war ich im Kino in der Premiere von „Die Tribute von Panem“ – halb Bowen war auch am Start.
Tja und dann war es eines Tages soweit – ich durfte
Arbeiten! Vorab hatten wir uns alle mit Sachen aus dem Second-Hand Laden
eingedeckt (alles 5$), damit man die Sachen nach der Saison getrost wegwerfen
kann.
Ich wurde morgens von Mick geweckt und musste in 10 Minuten
abfahrtbereit sein – schließlich fuhr er mich zu der Mangofarm. Jemand wurde an
diesem Tag gekündigt und ich konnte nachrücken.
Mango picking |
Ich muss sagen, Mangos zu ernten ist körperlich nicht ganz
so anstrengend wie Paprika pflücken, da man komplett aufrecht steht und die
Mangos aus den Bäumen fischt. Bei den Paprika stand man den ganzen Tag gebückt
im Busch…
Ich gehöre zu den „Ground-pickern“ – wir pflücken alle
Mangos die wir mit unserem Kescher erreichen können…
Jeden Tag 10 Stunden von 06:00 bis 16:00 Uhr arbeiten ist
schon anstrengend, vorallem in der prallen Sonne und danach tut einem auch
schön der Nacken und die Schultern weh, da man immer über dem Kopf arbeitet.
Mango Burn |
Ganz angenehm ist das nicht, zumal die Mango einen Saft in ihrem Stiel hat, der beim pflücken richtig raus gespritzt kommt. Dieser Saft verätzt die Haut und diese färbt sich danach rostrot (der sogenannte Mango-Burn) – das kann man auch nicht abwaschen. Die Haut löst sich dann irgendwann ab und bildet sich halt neu. Wäre alles auch nur halb so wild, jedoch entwickeln die meisten mit der Zeit eine allergische Reaktion dagegen und bekommen einen richtig fiesen Ausschlag am ganzen Körper (der sogenannte Mango-Rush). Viele aus unserem Hostel sind schon betroffen und müssen nun Tabletten einnehmen sowie eine spezielle Salbe verwenden. Das tut wohl sehr weh und juckt wie verrückt. Zum Glück bin ich von diesem Ausschlag bisher verschont geblieben.
500 kg buckets |
Am Tag pflücken wir im 2er Team rund 4 Tonnen, das sind ca. 5000 Mangos. Das geht schon in die Knochen und da wird man auch ziemlich oft von dem Mangosaft getroffen.
Jedenfalls ist es trotzdem gutes Geld (ca. 17$ die Stunde –
nach Steuerabzug). Am Samstag hatten wir unseren letzten Tag dort auf der Farm,
da dort alle Bäume nun abgeerntet sind. Die Tage soll es wohl auf einer anderen
Farm weitergehen – ich bin gespannt.
kurze Pause |
Die Tage auf der Farm waren mitunter auch echt
witzig, der Chef kackte zwar immer rum, feuerte täglich Menschen ohne
ersichtlichen Grund, mal fielen Körbe voll mit Mangos im Wert von 2000$ vom
Anhänger, mal war eine riesen Spinne im Traktor, ich blieb mit meiner Karre
samt Anhänger zwei Mal im Matsch stecken und musste abgeschleppt werden aber am Ende ist doch soweit alles gut
gegangen.
Joa, das sind so die neuesten News die es zu berichten gibt.
Wir haben uns schon alle Adventskalender an die Wand geklebt, da ein Großteil
auch hier in Bowen bleibt über Weihnachten. Der ursprüngliche Plan war
eigentlich, Mitte Dezember schon viel weiter südlicher zu sein, durch das ganze
Warten auf Arbeit hier verzögerte sich natürlich alles nach hinten und
angeblich gibt es bis Mitte Januar noch Mangos hier.
Mal sehen wie lange ich
bleibe, eigentlich müssen wir im Februar schon in Victoria sein, da wir dort unsere
Zulassung für unser Auto verlängern müssen oder es verkaufen. Aber Pläne ändern
sich ja täglich hier in Australien. Es bleibt also alles noch abenteuerlich ;-)
Die Goon - Machine (billig Weißwein im 4 Liter Karton) |
Stockbrot :-) |
Mick füllt ab! |
Max' Geburtstag reinfeiern |
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